Kalte Progression enteignet Bundesbürger
Wie auf eine Nachfrage der Partei die Linke an das Bundesfinanzministerium hervorging, beträgt die jährliche Zunahme der Steuereinnahmen aus der „kalten Progression“ mehr als 3 Milliarden Euro.
Die kalte Progression entsteht durch die jährlichen Lohnerhöhungen für die Arbeitnehmer in Deutschland. Wer mehr verdient rutscht auch in eine höhere Steuerklasse und muss damit einen höheren Steuersatz bezahlen. So kommt der Staat jedes Jahr zu Mehreinnahmen in Milliardenhöhe und der Arbeitnehmer kann sich trotz nominal steigender Löhne immer weniger von seinem Nettogehalt leisten.Wie sich die kalte Progression beim Nettolohn bemerkbar macht kann man mit einem Nettolohn Gehaltsrechner ausrechnen, z.B. auf brutto-netto-gehaltsrechner.net im Internet.
Die Inflation ist das Problem für Arbeitnehmer
Bei einem Steuersatz von 30% bleibt nach Abzug der Sozialabgaben knapp 50% Netto von der Lohnerhöhung erhalten. Bei einer angenommenen Lohnerhöhung von 3% Brutto also noch 1,5% Netto, von den man die Lebenshaltungskosten bestreiten muss. Leider wird jedes Jahr bereits zwei Prozent vom Nettogehalt durch die Inflation weggefressen, was also jedes Jahr einen Kaufkraftverlust von 0,5% Netto macht!!!. Zumindest wenn man der offiziellen Inflationsrate glauben möchte, denn die „gefühlte“ für Lebensmittel und häufig benötigte Waren liegt bei 5% jährlich.
Die kalte Progression verschlimmert von Jahr zu Jahr diese Situation, denn auch Geringeverdiener rutschen nach und nach in immer höhere Steuerklassen und können sich trotzdem immer weniger an Waren leisten. In 20 Jahren liegen dann auch die heutigen Durchschnittsverdiener nicht mehr bei 40.000 Euro im Jahr, sondern bei 160.000 Euro und müssen dementsprechend hohe Steuern zahlen. Damit verringert sich das Nettoeinkommen prozentual, denn man muss statt 30% dann 42% zahlen. Bloss dass dann eine Flasche Orangensaft nicht 1,9 Euro kostet, sondern 8 Euro!